Am 1. Juli tagte erneut der Umsetzungskreis Hebammenstudie, diesmal in der Sächsischen Staatskanzlei in Dresden.

2017 wurde eine groß angelegte Studie zur Versorgungssituation der Hebammen, initiiert durch das Sozialministerium Sachsens, in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Hebammenverband e.V. durchgeführt.

Das Ziel war es, möglichst viele freiberufliche und klinisch tätige Hebammen zur derzeitigen Arbeitssituation zu befragen. Nicht nur Hebammen, auch Mütter wurden befragt. Hier ging es um die Erkennung von möglichen Versorgungslücken.

Gemeinsam mit dem Sozialministerium wurden nach der Auswertung der Studienergebnisse Handlungsempfehlungen ausgearbeitet.

Mittlerweile wurde schon viel erreicht und umgesetzt. So wurde die Koordinierungsstelle „Hebammen in Sachsen“, mit Fördergeldern des Freistaates Sachsen initiiert(Beratung der freiberuflich und klinisch tätigen Hebammen, Öffentlichkeitsarbeit,…) , ein Hebammennetzwerk wurde aufgebaut, Externate von werdenden Hebammen bei freiberuflichen Hebammen werden finanziell gefördert (In keinem anderen Bundesland gibt es diese Förderung) und Kolleginnen, die eine Freiberuflichkeit beginnen oder ihr bisheriges Leistungsspektrum erweitern möchten, erhalten vom Freistaat Sachsen einen Gründungszuschuss.

Wir danken an dieser Stelle ganz besonders Herrn Martin Strunden, dem zuständigen Referatsleiter des Sozialministeriums, für seine Beharrlichkeit, sein immer offenes Ohr und sein Engagement. Ohne seine ergebnisorientierte und zielstrebige Arbeit wären wir nicht so weit gekommen.

Durch die tatkräftige Unterstützung des Sozialministeriums finden weiterhin regelmäßige Treffen statt, die uns auch in punkto Akademisierung in Sachsen weiterbringen. So konnte der Sächsische Hebammenverband e.V. zusammen mit Vertreterinnen der QUAG, der Hebammenschulen, des Wissenschaftsministeriums, der Krankenhausgesellschaft, der SLÄK und der Gesundheitskassen zusammensitzen und gemeinsam über die Umsetzung der Akademisierung beraten.

Ein wichtiger Schritt, das alle Partner sich gemeinsam an einen Tisch setzen, um das bestmögliche für Sachsen zu erreichen. Jetzt kommt endlich Bewegung in das Thema Akademisierung.

Bei diesen Treffen geht es aber auch immer um die Arbeitssituation der Klinikhebammen. Die klinische Geburtshilfe muss wieder attraktiver für Hebammen werden, die Arbeitsbedingungen müssen sich dringend verbessern. Um wieder mehr Hebammen für den Kreißsaal zu gewinnen, bietet sich das Konzept des hebammengeleiteten Kreißsaales, als Erweiterung des geburtshilflichen Angebotes zusätzlich zum ärztlich geleiteten Kreißsaal innerhalb einer Abteilung, an.

Das Sozialministerium spricht sich gemeinsam mit dem Sächsischen Hebammenverband e.V. sehr für die Etablierung dieser aus.

Es wäre schön, wenn man besonders in den Ballungsräumen Dresden, Leipzig und Chemnitz solche Konzepte etablieren könnte.

Die Uniklinik Leipzig ist sehr interessiert und arbeitet laut Prof.Stepan, dem Leiter der Abteilung Geburtshilfe, bereits an der Ausarbeitung eines Konzeptes.

Wir wünschen uns, dass auch andere Kliniken folgen und fungieren gerne als Ansprechpartner oder stellen Kontakte zu anderen Häusern her, die das Konzept schon umgesetzt haben.