Hebamme werden

Der Beruf Hebamme ist einer der ältesten Frauenberufe der Welt. Hebammen betreuen Frauen und deren Familie vor während und nach einer Geburt.
Die werdende Mutter braucht eine Hebamme an Ihrer Seite, die fürsorglich, aber auch fachlich kompetent ist. Sie muss in der Lage sein, Komplikationen rechtzeitig zu erkennen, um angemessen handeln zu können.
Betreuung, Beratung und Begleitung waren schon immer sehr wichtig, aber die Arbeitsbedingungen haben sich geändert. Die Hebamme ist eingebunden in eine Geburtshilfe, die zunehmend von technischen Interventionen geprägt ist. Aufgrund dessen steigen auch die Anforderungen an das medizinisch-technische Verständnis von Hebammen, die zudem in der Lage sein müssen, Forschungsergebnisse zu verstehen und sie in ihre praktische Arbeit einzubinden.

Im November 2019 wurde im Bundesrat das Hebammenreformgesetz verabschiedet.
Somit ist die Ausbildung des Hebammenberufes akademisch, d.h. das angehende Hebammen zukünftig an Hochschulen studieren werden. Im September 2020 ist an den Hebammenschulen Dresden und Leipzig noch einmal die altrechtliche Ausbildung gestartet, die auch bis zu Ende geführt wird. Eine Ausbildung zur Hebamme ist danach in Sachsen nicht mehr möglich.

Studium Dresden

Die Medizinische Fakultät Dresden startete am 01.Oktober 2021 zum Wintersemester 2021 mit dem Studiengang:

https://tu-dresden.de/med/mf/studium/hebammenkunde

Die Zugangsvoraussetzungen und Bewerbungsverfahren sind an beiden Fakultäten unterschiedlich. Bitte informieren Sie sich über oben genannte Links.

Die Anforderungen des Studiums sind ausführlich im Hebammenreformgesetz (HebRefG) bzw. in der Studien- und Prüfungsordnung für Hebammen (HebStPrV) geregelt, so dass die Möglichkeiten zur Ausgestaltung des dualen Studiums klar definiert sind. Die Kosten des berufspraktischen Teils werden über das krankenhausindividuelle Ausbildungsbudget nach den Vorgaben von § 17a des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) finanziert. Die Kosten für den theoretischen Teil an den Hochschulen trägt das Land Sachsen. Das künftige Hebammenstudium wird abgeschlossen mit einer staatlich, hochschulischen Prüfung.

Im Studiengang ist die außerklinische Arbeit der Hebamme fester Bestandteil in Theorie und Praxis. (§13 Hebammengesetz, §7 HebStPrV). Die kooperierenden Krankenhäuser (verantwortlichen Praxiseinrichtung (vPE)), welche mit den Fakultäten zusammenarbeiten, würden sich sehr freuen, wenn Sie weiterhin für die Externate der Studierenden zur Verfügung stehen.
Um einen dafür ausgestalteten Kooperationsvertrag mit der entsprechenden Klinik abschließen zu können, brauchen Sie eine vor dem 31.12.2019 erteilte „Ermächtigung zur Durchführung von Teilen der berufspraktischen Ausbildung (Externat) zur Vorbereitung auf den Beruf Hebamme*“ oder eine Praxisanleiterausbildung.

Studium Leipzig

Die hochschulische Ausbildung an der Medizinischen Fakultät Leipzig ist am 01. April 2021 gestartet und ist mit 25 bis 30 Studenten pro Jahrgang geplant.

Der Studienbeginn erfolgte einmalig zum Sommersemester, um keine Lücke zwischen den letzten Absolventen der berufsfachschulischen Ausbildung und den ersten Absolventen des Studiengangs (Dauer 7 Semester) entstehen zu lassen. Ab dem Wintersemester 2021/22 wird der Studienbeginn regelmäßig zum Wintersemester erfolgen.

Hier finden Sie nähere Informationen zu Zugangsvoraussetzungen, Bewerbungsfristen ect.:

https://www.uniklinikum-leipzig.de/studium-lehre/studium/hebammenkunde

Studium Hebammenkunde B.Sc.

VORRAUSSETZUNGEN:

  • Allgemeine Hochschulreife
  • bis zum Ende der Bewerbungsfrist ein aktuelles Gesundheitszeugnis mit Nachweis über die gesundheitliche Eignung für das Hebammenstudium vorlegen
  • spätestens bis zum Zeitpunkt der Immatrikulation ein mindestens vierwöchiges Praktikum in einem der nachfolgenden Bereiche nachweisen, wobei auch Kombinationen von mehreren Praktika möglich sind
    • klinischer Einsatz mit Schwerpunkt Geburtsmedizin, Wochenbettstation oder gynäkologische Station
    • außerklinisches Handlungsfeld der Hebamme im Geburtshaus, in einer Hebammenpraxis oder bei freiberuflichen Hebammen
    • niedergelassene/r Gynäkologin oder Gynäkologe oder Geburtshelferin und Geburtshelfer mit Schwerpunkt Schwangerenvorsorge und/oder Pränataldiagnostik

Studienbeginn: Wintersemester

Dauer / Form:

  • Vollzeit, Dual
  • 7 Semester – 3,5 Jahre
  • Abschluss Bachelor of Science

Weitere Informationen unter:

Gute Gründe für ein Hebammen-Studium:

  • Enge Verzahnung von Theorie und Praxis
    Das in Vorlesungen, Seminaren und Tutorien vermittelte Wissen wird durch zahlreiche Praktika, Exkursionen und praktischen Übungen (Skills Lab) vertieft. Während der berufspraktischen Einsätze in den Kooperationskliniken setzen die Studierenden ihre Kenntnisse aus dem hochschulischen Teil in der Praxis um.
  • Ausbildung auf hohem Niveau
    Durch die Modernisierung der Hebammenausbildung hin zu einem dualen Studium ist das Niveau deutlich gestiegen. Angehenden Hebammen wird nun in größerem Umfang wissenschaftliches Fachwissen und Methodenkompetenz vermittelt.
  • Beste Berufsaussichten
    Der Bedarf an gut qualifizierten Hebammen in der Geburtshilfe, Schwangerenvorsorge, Wochenbettbetreuung sowie Still- und Familienberatung ist groß und wird weiterwachsen.

Links:

Kompetenzen für den Hebammenberuf:

Psychische Belastbarkeit und Organisationstalent
Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen und Geduld
Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein
Sorgfalt und Genauigkeit
Teamfähigkeit und Flexibilität
Interesse an Medizin und Naturwissenschaften

Termine für Ausbildungsmessen
(Wir sind vor Ort)